Moin , Moin
Tja dann will ich mal hier starten , ist ne wahre Begebenheit und hab ich nie vergessen . Namen werden nur angedeutet .
Die Geschichte :
Das Landungsboot L 750 Krokodil , Eidechse und welche von den kleinen Booten waren 1970 in Tönning/Eider zum Flottenbesuch für mehrere Tage ( Do-Mo). War die ganzen Tage sehr viel Betrieb von Touristen und anderen Volk . Es wurde viel fotografiert und noch mehr Löcher in den Bauch gefragt von den Leuten . Beim traditionellen Seglerball des Ortes waren die ganzen Besatzungen der Boote eingeladen , Uniform ( Kieler Matrosenanzug weiß ) war Pflicht . Hatten den Abend sehr viel Spass und es ging mehr oder weniger hoch her . Da der Ort mit seinen , damaligen , kleinen Hafen , stark Tide abhängig war , lagen die Boote bei Ebbe auf Grund . Unser Kaleu L. hatte schon
Bedenken das wir am Montag nicht auslaufen können weil der Schlick uns festsaugte . Aber wieder erwarten schwammen wir gut auf bei Hochwasser ( schätze das nur ne Handbreit Wasser untern Kiel war)fuhren sehr langsam alle aus dem Hafen und ankerten bis zum Abend in der Fahrinne der Eider . Das hatte folgende Bewandnis , westlich von Tönning überspannte eine Hochbrücke die
Eider , die von Eidechse und Krokodil nur bei Tiefststand der Ebbe passiert werden konnte , da wir sonst Antennen usw beschädigt hätten am Boot , von evt Brückenschäden mal abzusehen .Es war gegen Abend als wir langsam als erstes Boot die Durchfahrt starteten , aber nach ein paar hundert Metern war die Fahrt zu Ende , wir liefen auf Grund . Zu diesen Zeitpunkt herrschte ein starker , ablandiger Wind und das Boot hatte für den Wind eine große Angriffsfläche , so das die Führung inklusive Rudergänger echte Probleme hatten das Boot auf Kurs zu halten . Während wir dort festsaßen gingen die anderen Boote vorsichtig an uns vorbei und ankerten nach der Brücke in tieferen Wasser. Wie wir dann durch den Wind auf die Untiefe gedrückt wurden , nützten bei der langsamen Fahrt auch keine Gegenmassnahmen mehr . Nach einer ganzen Weile gelang es dann einen kleinen Schlepper und wir mit Ak zurück , wieder frei zu kommen . Nachdem die Trosse gelöst war fuhren wir langsam auf die Brücke zu , aber durch das Befreiungsmanöver und den starken Wind , hatten wir nicht den optimalen Kurs und knallten mit dem Steuerbordbug gegen den nördlichen Stahlpfeiler der Brücke . Daraufhin verkantete sich das Boot und Backbord achtern war nen Loch in der Bordwand , ebenso ne dicke Delle Steuerbordbug. Die Brücke erbebte unter diesen Zusammenprall , ich stand am Backbord - Ankerspill in Bereitschaft zu diesen Zeitpunkt , ehe ich mich versah lag ich lang auf den Planken , dachte jetzt kommt das Dingen runter . Aber glücklicherweise hat die Brücke das gehalten und nur ein paar sehr dicke Nieten rissen ab und flogen wie Geschosse durche Gegend . Mit Hilfe von Eidechse kamen wir dann ziemlich lädiert unter der Brücke raus und nach intensiven Funkverkehr , ankerten wir bis zum nächsten Morgen um dann nach W`haven in die Jadewerft zu fahren um die Schäden zu reparieren .
An diesen Dienstagmorgen , gegen 0700 , spielte Musik über die Bordsprechanlage , eingestellt war der damalige Soldatensender . Plötzlich wurde eine Meldung in dem Soldatensender verlesen , ungefährer Wortlaut :
Hier eine Meldung für die Kameraden der Marine , gestern in den Abendstunden kollidierte das Landungsboot L 750 Krokodil auf der Eider bei Tönning / Schleswig-Holtstein mit der dortigen Eiderbrücke , nachdem es zuvor auf einer Untiefe geraten war durch starken Wind .
Verletzt wurde bei der Kollision niemand und das Boot ist auf den Weg nach W´haven in die Werft .
Meldung Ende
Dazu muß man wissen das der Soldatensender zu damaliger Zeit in der DDR stand und von der STASI betrieben wurde .
Für einen Obergefreiten der Navigation hatte dieses ein Nachspiel , Er wurde öffentlich gerügt weil Er nicht sofort jede neue Meldung über Untiefen in den Fahrinnen in die Seekarte eingetragen hatte , auch wurde Er mit einer Diziplinarstrafe von etlichen DM belegt . Der Obergefreite war Zeitsoldat und ein sehr guter Kamerad .
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