Am 27. Januar hat die Fregatte EMDEN die Anti-Piraterie-Mission ATALANTA vor der Küste Somalias übernommen. „Ihnen zu sagen, was sie erwartet, wäre wie Eulen nach Athen zu tragen – Sie kennen das Einsatzgebiet. Ich habe keinen Zweifel, dass Sie das hervorragend meistern werden.“ – motivierende Worte des Kapitän zur See Klein an den neuen Kontingentführer im Operationsgebiet, Fregattenkapitän Ulrich Brosowsky, und seine Crew.
„Sie haben nicht nur für mehr Sicherheit im Seegebiet gesorgt, sondern auch für den ausgezeichneten Ruf Ihres Schiffes.“ – fasste Klein die geleisteten Dienste im Anti-Paraterie-Einsatz zusammen, dankende Worte zum Abschied an den Kommandanten der Fregatte BREMEN und ihre Besatzung. Unter den Augen einer 200-köpfigen Delegation aus Besatzungsmitgliedern beider Schiffe übergab Fregattenkapitän Götz Eichberg auf dem Flugdeck der EMDEN das Kommando. Die Übergabe führte Kapitän zur See Klein vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr durch.
Alte Bekannte
Auf die EMDEN und ihre rund 230-köpfige Besatzung warten wichtige Aufgaben. Nach wie vor ist das Seegebiet am Horn von Afrika durch Piratenüberfälle eines der gefährlichsten Seegebiete der Welt. Die Hauptaufgabe ist es, Schiffe des Welternährungsprogramms (World Food Program - WFP) mit Lebensmittellieferungen für Somalia sicher an ihren Bestimmungsort zu geleiten. Daneben wird Handelsschiffen im Einzelfall und bei Bedarf Schutz gewährt, zum Beispiel im extra eingerichteten Transitkorridor im Golf von Aden. Schlussendlich geht es darum, dass Seegebiet zu überwachen, Piraten abzuschrecken, seeräuberische Handlungen zu verhüten und gegebenenfalls zu beenden.
Fregattenkapitän Brosowsky sieht sich, seine Besatzung und sein Schiff diesen Aufgaben gut gewachsen. So ist die EMDEN bereits zum dritten Mal in den vergangenen zwei Jahren in diesem Seegebiet. „Wir haben die kurze Zeit, seit dem Ende des letzten Einsatzes, intensiv genutzt, um die Besatzung und das Schiff erneut auf die anspruchsvollen Erfordernisse des Einsatzes vorzubereiten“, sagt Brosowsky. „Wir sind hoch motiviert, gut ausgebildet und gerüstet, so dass wir nahtlos die Aufgaben der Fregatte BREMEN übernehmen können.“ Unmittelbar mit dem Auslaufen der EMDEN am Donnerstag wartet schon der erste Auftrag: Begleitung eines indischen Schiffes mit Hilfslieferungen für Somalia.
Erfolgreiche Bilanz
Für die BREMEN und ihre Besatzung geht es nun nach 172 Tagen im Einsatz zurück in die Heimat. In den zurückliegenden Monaten legte das Schiff insgesamt rund 43.000 Seemeilen – etwa 80.000 Kilometer zurück. Sieben mal geleitete die Besatzung dabei Schiffe des WFP mit Lebensmitteln für Somalia nach Mogadischu. Weitere neun Handelsschiffe wurden in dem Transitkorridor und im Somali Bassin eskortiert. Mehrfach konnten Überfälle mutmaßlicher Piraten durch das Eingreifen der Fregatte verhindert werden. Dabei beschlagnahmte die Besatzung zahlreiche Waffen und insgesamt vier Außenbordmotoren der schnellen Piraten-Skiffs.
Fregattenkapitän Eichberg resümiert den Einsatz: „Die sechs Monate im Einsatzgebiet waren für Besatzung und Material sehr fordernd. Alle haben aber super durchgehalten, auch in der schwierigen Zeit über die Feiertage. Dafür mein Kompliment.“ Er und seine Besatzung der BREMEN freuen sich nun natürlich am meisten auf Familie und Freunde in der Heimat. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Malaga wird der Transit zurück nach Wilhelmshaven etwa drei Wochen dauern. Das Schiff wird am 20. Februar in seinem Heimathafen erwartet.
Quelle: Marine.de