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Mär 09
2010

EAV bei den "South African Navy Days"

Erstellt von: Gute_Seele

„Die abgelaufene Woche war gespickt mit vielen Herausforderungen. Lange Tage mit wenig Schlaf, an denen wir immer wieder unsere ganze Flexibilität unter Beweis stellen mussten. Sehen Sie Simon’s Town als einen Arbeitshafen, aber versuchen Sie auch, sich ein wenig auszuruhen. Denn die nächste Woche wird genauso intensiv.“ Der Erste Offizier (IO) der Fregatte BRANDENBURG, Korvettenkapitän Hilko Klöver, fand bei der Einlaufmusterung sicher ähnliche Worte wie die IO der NIEDERSACHSEN und der FRANKFURT AM MAIN. Der EAV steht mitten im Manöver GOOD HOPE IV und hat noch umfangreiche Übungsaufgaben zu bewältigen.

Wehmütig schauten die Besatzungen in Passieraufstellung ein letztes Mal auf den Tafelberg. Kapstadt war für die meisten ein einmaliges Erlebnis und bewies, wie attraktiv Seefahrt bei der Marine sein kann. Aber bereits nach Passieren der Molenköpfe erklang das Kommando: „Sich klar machen für Flugbetrieb!“ Schnell galt die volle Konzentration wieder der Seefahrt. Alle Einheiten wollten auf diesem Törn besonders glänzen, denn der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker, nahm am Dienst des EAV teil. Er nahm sich viel Zeit, um mit den einzelnen Dienstgradgruppen und den Offizieranwärtern ins Gespräch zu kommen. Dabei erlebte er eine spannende Manöverwoche hautnah.

Teilenehmende Einheiten des Manöver Good Hope IV
Teilnehmende Einheiten des Manöver Good Hope IV


Schießen mit Lenkflugkörpern auf See

Die Manöverwoche stand erneut im Zeichen von mehreren Schießabschnitten mit Flugkörpern. Die schwierigen Wetterverhältnisse - vor allem der starke Wind - am Zusammenfluss von Atlantischem und Indischem Ozean erschwerten immer wieder die geplanten Übungsabläufe. Hier war Flexibilität gefragt. Denn ein Schießen mit Lenkflugkörpern erfordert von allen Beteiligten an Bord wie an Land höchste Konzentration. Von dort gestartete Drohnen müssen in einem bestimmten Bereich anfliegen, um dann, unter Wahrung der nötigen Sicherheitsvorschriften, bekämpft werden zu können. Das Bekämpfen bewerkstelligten die deutschen und südafrikanischen Einheiten unter anderem mit Rolling Airframe Missile (RAM) oder NATO Sea Sparrow (NSSM). Höhepunkt des Schießabschnittes war das Versenken des Trawlers BETTY, bei dem Flugkörper des Typs „MM 38“, südafrikanische UMKHONTO sowie Sea Skua eingesetzt wurden.

Manchmal ist es eben keine Übung

Neben den Schießabschnitten hielt die Tagesordnung, Serial Plan genannt, weitere Höhepunkte bereit. Tief anfliegende Tornados der Luftwaffe dienten als Ziele für ein Air Defence Exercise (ADEX). Das U-Boot der südafrikanischen Marine, SAS QUEEN MODJADJI, trainierte mehrere U-Boot Abwehrübungen. Aber auch Übungen im Bereich Navigation, des taktischen Fahrens wie auch der Fernmeldeorganisation standen bis in den späten Abend auf dem Plan. Bei all diesen Herausforderungen ging die interne Ausbildung, wie zum Beispiel die Brandabwehr, auf den Einheiten natürlich weiter. Wie wichtig das ist, zeigte sich auf der Fregatte BRANDENBURG: Ein Antriebsdiesel schaltete wegen eines falschen Messwertes plötzlich automatisch in den „Not-Stopp“. Sofort verstummten die Gespräche im Schiffstechnischen Leitstand. Mehrere knappe Befehle drangen durch den Raum, die unverzüglich umgesetzt wurden. Binnen einer Minute war, zur vollen Manövrierbarkeit des Schiffes, die Gasturbine gezündet und zugeschaltet. Anwesende Journalisten verfolgten die bis zum Automatismus trainierten Abläufe sichtlich beeindruckt und wussten sofort, dass es sich hier keinesfalls um eine Übung handelte.

 

Quelle: marine.de

Jan 29
2010

Ein Lichtblick - mühsame Kleinstarbeit erforderlich !!!

Erstellt von: Pappers

Tagged in: Erlebnisse , Deutsche Marine , Berichte

Ja, da habe ich noch eine Mail gefunden - deren Anliegen erinnert an gute und schlechte Zeiten. An seiner Mail hat er mir noch ein paar Bilder angehängt und ich werde diese hochladen.

Ich werde versuchen über die Mail seinen Namen ausfindig zu machen. Seine Mail hat keine ausführliche Namensbezeichnungen, daher ist nicht erkennbar, wie er heißt.


an
Toni Pappers Datum 28. Januar 2009 15:20

Betreff: Meine Seefahrt von 1963 - 1967

 

Hallo Toni!

 

Weiß nicht, ob Du Dich an mich erinnern kannst, aber ich war derjenige, der von der Angeln aus in Gibraltar ausgeladen worden war.



rechts: Korvettenkapitän Felsmann





Bin seit 1966 in England verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel - einer hier und der andere in USA. Hab mich oft gewundert, was aus der Angeln geworden war und besonders aus meinem “Freund“ Felsmann, der wohl nicht gerade sehr beliebt war. Wenn Du Näheres weißt, kannst Du mir gerne schreiben.

Leider war mein Spind nach meiner Ausschiffung in Gibraltar offen geblieben und es wurde viel von den “Kameraden“ geklaut - besonders die meisten meiner Fotos und Dias sind damals verschwunden und ich endete mit Tuberkulose im Bundeswehrlazarett Wandsbek und kam von dort aus in eine Lungenheilanstalt in Hagen. Der Rest ist Geschichte, da ich als Invalide ausgemustert worden war.


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PS : Ich habe ihm leider nicht geantwortet, zumindest nicht bis heute. Ich denke, ich werde dieses nachholen und ihn bitten, sich der marine-welt.com anzuschließen !!!
Jan 29
2010

Meine erste Strafe !!!

Erstellt von: Pappers

Tagged in: Erlebnisse , Deutsche Marine , Berichte

Ich führte zwei Jahre lang eine Homepage, die nun geschlossen wurde. Dort war jene Geschichte festgehalten, die ich nicht verlieren wollte. Kopierte diese und nun kann ich sie - meinen Gleichgesinnten - vortragen. Natürlich war ich kein Musterschüler, wie mein Bruder, der 30 Jahre Spieß hier in Aachen an der Gallwitzkaseren tätig war. Das war mir aber egal.

Ich habe mich lediglich  den Seeleuten angepaßt. Wenn ihr also Lust und Zeit habt, diese meine Geschichte zu lesen, tut dies. Es ist mir ein Bedürfnis, es mitzuteilen.  Denn Streber gab es genug - ich habe nur meine Pflicht getan , lach .........

 

Meine seemännische Laufbahn bei der Bundesmarine

 Anno 1963 - 1967


Da ich damals über die vielen Reisen ein kleines Tagebuch führte, gibt es eine Geschichte, die ich vor 42 Jahren erleben durfte.

Ausserdem war die Seefahrt für mich ein 4 jähriges Abenteuer,das ich unter anderem mit noch 250 gut erhaltenen "Dias" fotografisch begleiten konnte.

Einen kleinen Teil der Bilder, werde ich in Kürze ins Fotoalbum zeigen.


Hier folgt meine Geschichte !

In jener Zeit wurde ich auf

"Trossschiff Angeln"

ein Versorgungsschiff der Bundesmarine, abkommandiert.


Zwei Jahre von 1965 - 1967 habe ich auf diesem Schiff, mit dieser Besatzung und auf den vielen Reisen, ein Erlebnis nach dem anderen mitnehmen können.

Überschrift:

Meine erste Strafe!

 

Es war ein herrrlicher Tag. 30 Grad, die Sonne schien kräftig und der "Atlantische Ozean" meinte es gut mit uns. Ruhige See, lange Dünen, Seemann, was willst Du noch mehr. Ich hatte keinen Wachdienst - also frei. Nicht ganz. Unser " Smarting " (die seemännische Nr. 1) meinte, wir sollten doch ein bisschen "pönen" (Farbe streichen). Natürlich, zwischendurch die ein oder andere Kaffeepause, bis die Mittagszeit heran nahte und zum Essen gebeten wurden.



Nach der Mahlzeit ruht man sich normalerweise ein wenig aus. Mein Schäferstündchen viel heute aus. Warum ? Es gibt einen Seemann namens "Loddel" der in der Piek (Deckslast) zuständig war. Wir waren schließlich ausgebildete Seeleute die gleichzeitig Funker, Signalgast, Versorger oder auch Brückengast waren. An der Verständigung, das wir "Durst" hatten, sollte es nie liegen. Geheimnisvoll öffnete Loddel aus seinem Versteck ein Fläschen Weinbrand, den sogenannten Dreistern oder auch "Seemannstod". Dieser wurde natürlich mit Brause verdünnt und wir plauderten von alten Zeiten.


Ach, wir vergaßen den sportlichen Teil der heute Nachmittag auf uns zu kam. 5000 m Lauf, natürlich an Bord und ähnliche Disziplinen. Loddel durfte überhaupt keinen Alkohol trinken, da er zur Zeit "Anwesenheitswache" hatte. Ich mochte bei dieser alkoholischen Zunahme erst recht an keiner Sportübung teilnehmen. Außerdem war mir schon schlecht. Grausam, wie konnte ich das verhindern?


Ich erklärte dem 1. Wachhabenden Offizier, das ich noch eine Menge Reparaturarbeiten an Bord zu verrichten habe, die mir aufgetragen wurden. Dies schien für ihn eine plausible Erklärung zu sein und ich war vom Sport befreit. Also, konnten wir eigentlich unser Fläschchen leer trinken, oder! Da mir die Schlüssel der Kantine zugeteilt waren, ein grober Fehler der mir meine erste Strafe einleitete, gesellten sich mehr und mehr Seeleute aus der Freiwache zu uns. Die Getränke besorgte ich aus "Pützen" (Eimern). Getarntes Arbeitsmaterial. Wir hatten eine Menge Spaß. Nur meine Zunge wurde zusehends schwerer und schwerer. Der Weg in die Koje (Bett) wäre der richtige gewesen.

 

Plötzlich ein Schrei des Bootsmann der Wache: Leute, "Tankerschiff Otto" kommt längsseits. Nehmt die Leinen wahr. Oh Gott im Himmel lallte ich, das darf nicht wahr sein. Der Bootsmann schickte mich an die Backbordseite wo ich die Leine am Bug wahrnehmen sollte! Ich hielt mich an der Reling fest und blinzelte zu Otto rüber. Da kam doch was angeflogen. Ach ja, die Vorleine! Mein Gott, ist die schwer. Lies diese aus meiner Hand gleiten und schwupps fiel sie ins Wasser. Die Otto fuhr schätzungsweise 25-30 m parallel mit gleicher Geschwindigkeit, damit die Leinen erst einmal von unseren Seeleuten fest verankert werden konnten. Ein zweiter Versuch. Dabei setzte ich mich auf dem Poller, dort wo die Leine zu befestigen war. Entspannt erwartete ich zum zweiten Mal die Leine. Sie kam angeflogen und hatte sie in der Hand, wusste aber nicht, wo ich sie befestigen konnte. Da mein Gehirn nicht mehr voll arbeitete, glitt mir die Leine wieder aus der Hand und über Bord. Katastrophe, dieser Seemann. Ich entschuldigte mich und beim dritten Versuch bekam ich Hilfestellung.Ich war völlig erschöpft und schloss die Augen.

 

Eine laute Stimme ließ mich aufschrecken. Obergefreiter Pappers, zur Kommandobrücke. Scheiße ... jetzt war es passiert. Oben angekommen, befahl mir der Kommandant den Weg in die Koje ( ins Bett - Rausch ausschlafen). Loddel war ebenfalls reif. Wir wussten genau, was morgen auf uns zu kam. Beide standen wir in der Kapitäns - Kajüte auf dem sogenannten "Roten Teppich" und wurden zu einer Disziplinarstrafe von 50,00 DM verdonnert. Wir versprachen hoch und heilig  "Besserung". Das hat der Alte uns nie geglaubt. Bevor ich meine Marinezeit beendete, habe ich noch zweimal vor ihm gestanden.

 

Und trotzdem, haben mir diese vier Jahre Bundesmarine sehr viel "Positives" auf dem Weg mitgegeben. Als Städter befuhr ich die großen Meere, erlebte das Ausland und ihre Kulturen. Und was meine Person anbetrifft: Eigenständigkeit,Verantwortung und Selbstbewusstsein. Das habe ich in den vier Jahren der Bundesmarine mit heim genommen.


Toni Pappers

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