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Zerstörer 1  

Stapellauf/Bauwerft: 20 12. 1942 als Anthony (DD 515) Bath lron Works Corp. Bath Maine (USP )  

 

Übernommen durch die Bundesmarine: 17. 1. 1958  

 

Schiffsart und -klasse:  

Zerstörer der US-Fletcher-Klasse Flottenzerstörer (Klasse 119)  

Schwesterschiffe in der BM: Zerstörer 2 bis 6

NATO-Nummer: D 170  

 

Besatzung:  

  • 250 Mann  

 

Technische Angaben:

 

  • Gewicht voll ausgerüstet:  2750 ts  
  • Länge: 114,74 m;  
  • Breite: 12,0 m  
  • Tiefgang: 4,41 m (mit Sonardom 5.81 m)  
  • Antrieb: Tu.;  
  • Geschwindigkeit: 35 kn  

 

Bewaffnung:

 

  • 4-127 rnm-Geschütze in Einzeltürmen;  
  • 6 Flak-76.2 mm in Doppellafetten;  
  • 5 [o] TR-533 rnm in Fünfergruppe
  • 2 UTR – 533 mm,
  • 2 UJagdRakWerfer Hedgehog  
  • 1 Wasserbombenablaufbühne
  • Minenschienen

 

Indiensthaltungen und Kommandanten:

 
17. Januar 1958 bis 31.März 1967   

FK Trummer 1.58 – 3.59  

FK/KzS Birnbacher 4.59- 10.60  

FK Vorsteher 10.60 – 7.61  

FK Winter (Werner) 7.61 – 9.62  

FK Grote 10.62 – 3.64  

FK Hänert 4. 64 – 3. 65  

FK Goetschke 4.65 – 10.66  

FK Proettel 11.66 – 3.67 

19. August 1968 bis 17 März 1972  

FK Gaude 8.68 – 9.70  

FK Kolvenbach 10.70 – 9. 71  

reduzierte Besatzung 10.71 – 3.72  

 

Endschicksal:

Mit der Außerdienststellung am 17. 3.1 972 ausgesondert. Der Zerstörer wurde nicht an die USA zurückgegeben, sondern angekauft und als Ersatzteillager für Zerstörer 2 bis 5 an das Marinearsenal in Kiel gelegt. Am 15. 4. 1972 wurde er aus der Liste der US-Navy gestrichen. 1978/79 als Zielschiff für FK-Beschuss vor Kreta eingesetzt. Dort am 16. 5. 1979 um 10:15 Uhr durch Torpedoschuss versenkt.  

 

Anmerkung:

Bei der Indienststellung war am Bug die Bezeichnung Z 1, am Heck seitlich zu beiden Seiten Zerstörer 1 angebracht. Diese Bezeichnungen am Bug und Heck wurden nach Eintreffen in Deutschland durch die NATO-Kennung D 170 abgelöst. Das Schiff erhielt lediglich zwei Namensschildchen aus Messing Zerstörer 1, die seitlich am B-Deck gefahren wurden. 

Um den Auftrag der Marine erfüllen zu können- es konnte die für die Planung, den Bau und die Erprobung größerer Schiffe erforderliche Zeit nicht in Kauf genommen werden –, kaufte oder lieh die Bundesrepublik Deutschland ältere Schiffe aus Beständen ihrer NATO-Partner. Von den USA lieh man sich zunächst einen Zerstörer der Fletcher-KIasse. Im April 1957 begann man dort mit der Instandsetzung und Herrichtung des Zerstörers `Anthony’ für die Bundesmarine. Diese Arbeiten waren im Januar 1958 beendet, so daß am 17.1.1958 in Charleston die deutsche Flagge gesetzt und das Schiff als Zerstörer 1 in Dienst gestellt werden konnte. Er war das erste Schiff der Bundesmarine mit einer Operationszentrale. Zunächst wurden von Norfolk aus Erprobungen durchgeführt (das Schiff erreichte noch eine Höchstgeschwindigkeit von 35 kn), bis am 31.3. der Zerstörer von Portsmouth/Virginia aus die Fahrt nach Deutschland antrat. Nach Anlaufen von Ponta Delgada erreichte er am 14. 4. Bremerhaven, wo Staatssekretär Dr. Rust. Marineinspekteur VAdm. Ruge und der Befehlshaber der Flotte, FIAdm. Johannesson, das Schiff begrüßten. Es Iief von dort am 26.4. weiter nach Kiel, wo es am 27.4. eintraf.   

Nach einem Werftaufenthalt, bei dem der Zerstörer die NATO-Kennunq D 170 erhielt, übte er Ende Juli mit deutschen und dänischen Schnellbooten und nahm vom 11 bis 30. 8 erstmalig an einem Manöver (Wallenstein I ) in der Ost- und Nordsee teil. In dänischen Gewässern wurde er hierbei am 22. 8. durch das schwedische Küstenmotorschiff Hermia gerammt, erlitt jedoch nur leichte Schäden. Am 1. 9.1958 wurde das 1. Zerstörer-Geschwader aufgestellt, dem man Zerstörer 1, der bisher dem Kommando der Zerstörer unmittelbar unterstand. zuordnert. Bevor Zerstörer 1 von Oktober 1958 bis März 1959 zur Werftliegezeit in die Howaldtswerke in Kiel ging, nahm er vom 1. bis 10. 10 erstmals an einem NATO-Manöver ( Tiger bleu«) in der Nordsee teil.   

Aus dem Jahre 1959 ist die Teilnahme an dem Manöver "Wallenstein II" (9. bis 21. 6. und 28. 6. bis 8.7.), im August/September zusammen mit U-Hai und U-Hecht an deutsch-niederländischen Übungen zu erwähnen. Vom 2. bis 13.5. 1960 nahm das 1. Z-Geschw. mit Zerstörer 1, 2, und 3 an den NATO-Mavövern »Wolf gris« in der Nordsee teiI, führte im August Geschwaderübungen in norwegischen Gewässern durch und besuchte hierbei 13./15. 8. den Sognefjord. Auch an dem Manöver »Wallenstein III« (30. 6. bis 7. 9.), das der Befehlshaber der Flolte, KAdm, Johannesson von der Fregatte Scheer aus leitete, war Zerstörer 1 beteiligt. Am 18. 9. besuchte Bundespräsident Lübke den Zerstörer und machte auf ihm eine Fahrt in die westliche Ostsee zur Beobachtung von Schnellbootmanövern. Als Auslandshäfen lief Zerstörer 1 (dies gemeinsam rnit Zerstörer 2) vom 20. bis 23. 11. Chatham/GB an, und, nach einer Werftliegezeit bei Blohm & Voss vom 28. 11. 1960 bis Februar 1961, im April Kristiansand. Nach der Kieler Woche lief das 1. Z- Geschw. am 25. 6. zu Übungen in britische Gewässer und zu Landzielschießübungen nach Cape Wrath aus. Hiervon waren die Zerstörer Ende Juii zurück. Sie nahmen am 1. 8. an der Verabschiedung VAdm. Ruges in Kiel teil. Am 7. 8. begannen die Manover "Wallenstein IV" unter KAdm. Johannesson auf Gneisenau, die in der Nordsee, im Skagerrak und in der mittleren Ostsee durchgeführt wurden. Während dieser Manöver worden die Schiffe aus Anlaß des Mauerbaus in Beriin am 13. 8. in Alarmbereitschaft versetzt. Die Manöver wurden am 24. 8. mit einer Flottenparade vor dem scheidenden Fiottenbefehlshaber, der sich hierzu auf Zerstörer 6 eingeschifft hatte, beendet. 

Von Januar bis März 1962 hatte Zerslörer 1 Wertliegezeit in Hamburg, führte im Geschwaderverband vom 25. 4. bis 3. 5. Übungen in norwegischen, vom 6. bis 18. 5. in dänischen Gewässern durch. Er nahm wieder an der Kieler Woche teil (17. bis 24. 6.), in diesem Jahr als Flaggschiff des Befehishabers der Fiotte, KAdm. Smidt. Im Oktober beteiIigte sich Zerstörer 1 an Verbandsübungen mit französischen Einheiten, besuchte dabei Brest und war am 1. 11. in Kiel zurück. Am 11. 12. nahm er an der Abschiedsparade des aus dem aktiven Dienst ausscheidenden COMNAVBALTAP, VAdm. Gerhard Wagner und des COMGERNORSEA, FIAdm. Frhr. v. Wangenheim, in der Kieler Förde teil und machte nach einer letzten Übungsfahrt des Jahres am 19. 12. in Kiel fest, um vom 7. 1. bis 23. 4, 1963 seine Werftliegezeit mit Brückenumbau bei den Howaldtswerken durchzuführen. – Am 19. 5. trat das 1 Z- Geschw. mit Zerstörer 1, 2 und 3 von Wilhelmshaven aus den Marsch nach den USA an. Nach Anlaufen von Ponta Delgada (24./25. 5 ) erreichte das unter dem Kommando von KzS v.Mutius stehende Geschwader Norfolk und führte dort das "Refresher-Training" im Westatlantik und in der Karibik durch, Am 21. 7. trat der Verband van Newport die Heimreise an, die über Thomshavn/Faröer (31. 7.) nach Kiel führte, wo am 2. 6. festgemacht wurde. Am 21.7.verließen alle drei Zerstörer wieder Kiel zur Geschwaderausbildung im Ostatlantik (Anlaufen von Brest) und in der lrischen See, wo ein Orkan zu überstehen war. Ende November war das Geschwader in Kiel zurück, wo Zerstörer 1 im März/April 1964 in die Werft ging. Nach einer Nordlandreise im Mai/Juni folgte vom 31. 8. bis Mitte September die Teilnahme an den Manövern des Kornmandos der S-Flottille in der Nordsee, im Skagerrak und irn Nordmeer. Vom 17. 11. bis 19. 12. führte das 1. Z-Geschw. unter KzS Schreiber eine Fahrt in den Mittelatlantik und die Biscaya durch, übte rnit französischen Seestreitkräften und besuchte hierbei 20.-23. 11. Brest, 4. bis 9. 12. Las Palmas und 10. bis 16. 12. Gibraltar.   

Das Jahr 1965 begann vom 5. 1. bis 2 .2 mit einer Werftliegezeit in Flensburg, der ausgedehnte Einzel- und Geschwaderübungen folgten. Im Mai liefen die drei Zerstörer des 1. Z- Geschwaders zum "Refresher-Training" in die USA aus, führten auf der Fahrt darthin Übungsschießen und Ujagdübungen durch, übernahmen Öl aus dem Betriebsstofftransporter Frankenland und führten, nachdem Zerstörer 1 vom 28. 5. bis 12. 6. in Philadelphia gedockt hatte, das Trainingsvorhaben. an dem der US-Flugzeugträger Wasp beteiligt war, durch. Diese Übungen wurden am 12. 7. unterbrochen zur Suche nach Überlebenden eines notgewasserten US-Flugzeuges. trotz starker Behinderung durch Nebel gelang es Zerstörer 1 3 Überlebende und 6 Tote zu bergen. Am 24 7. trat das Geschwader von Boston aus die Heimreise an, begleitet und versorgt durch Frankenland und Angeln. Am 5. 8. lief das Geschwader in Kiel ein. – Zur deutsch-französischen Z-Übung "Gemex« im Ostatlantik und Mittelmeer verließen Zerstörer 1, 2 und 3 unter FK Stricker arn 5. 11. Wilhelmshaven. Besucht wurde hierbei Brest. Am 24. 11. war der Verband in Kiel zurück.   

Zerstörer 1 lief am 10. 1. 1966 zu einer Atlantikfahrt aus, auf der Lissabon (14./17. 1.) und Santa Cruz de Teneriffa (21./27. 1.) angelaufen wurden. Anfang Februar war das Schiff in Kiel zurück. – Eine weitere größere Ausbildungsreise trat Zerstörer 1 als Führerschiff des Geschw.-Kommandeurs, KzS Haag, im Geschwaderverband und begleitet von den Versorgem Dithmarschen, Münsterland und Eifel am 5. 6. von Kiel aus an. Auf dieser Fahrt wurden Cadiz (10. bis 13. 6.) und Las Palmas/ Gran Canaria (17./22. 6.) besucht. Die Zerstörer und Münsterland kehrten nach Durchführung verschiedener Übungen am 7. 7. nach Kiel, die zwei anderen Versorger nach Wilhelmshaven zurück.

Am 7. 9. 1966, während des NATO-Manövers "Botany Bay 66", an dern Zerstörer 1 teiInahm, schlug die dänische Fähre Skagerrak auf der Fahrt von Kristiansand nach Hirtshals leck und sank. Zerstörer 1 nahm, wie weitere in der Nähe stehende Einheiten, sofort Kurs auf die Unglücksstelle, um Hilfe zu leisten. Die Übungen waren am 16. 9. beendet. Damit ging die erste Indiensthalteperiode des Zerstörers zu Ende. Er machte am 11.1.1967 arn Marinearsenal in Wilhelmshaven fest und begann mit den Vorbereitungen zur am 31. 3. erfolgenden Außerdienststellung.

 

Autor: Wolfgang Schroeder 
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