Benutzerbewertung: / 0
SchwachPerfekt 

Die Kaiserliche Marine

 

Ein Geschwader der Deutschen Hochseeflotte: Linienschiff der Braunschweig-Klasse  weitere Linienschiffe und ein Seeaufklärungs-Zeppelin

 

Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918.

 

Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt.

 

1871 bis 1890

 

Marineflaggen des Deutschen Kaiserreichs

 

Die Kaiserliche Marine ging aus der Marine des Norddeutschen Bundes hervor. Am 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne.

Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen.

Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878.

 

1890 bis 1914

 

Matrose der Kaiserlichen Marine (um 1890)

 

Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee.

Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen.

Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden.

Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen.

Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee.

 

Hochseeflotte

 

Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine.

 

Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke:

Geschwader der Deutschen Hochseeflotte (Große Kreuzer)

Kategorie                                         Zahl

Schlachtschiffe                                 14

Linienschiffe                                     22

Küstenpanzerschiffe                           8

Große Kreuzer (Schlachtkreuzer)        5

Große Kreuzer (Panzerkreuzer)           7

Kleine Kreuzer                                 12

Torpedoboote (im Flottendienst)         89

U-Boote                                           19

 

Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt.

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten.

Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren:

 

* 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl

* 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl

* 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer

* 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper

 

Ostasiengeschwader


Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet.

 

Der Erste Weltkrieg

 

Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung.

Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete.

Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel.

 

Selbstversenkung der Hochseeflotte

 

 

Scapa Flow

 

Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört.

Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte.

Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet.

 

Bilanz

 

Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik.

Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben.

Verweise

Literatur

 

* Dieter Jung: Die Schiffe der Kaiserlichen Marine 1914-1918 und ihr Verbleib, Bernard & Graefe Verlag, 2003, ISBN 3-7637-6247-7

* G. Beckmann, K.U. Keuble (Hrsg.): Alltag in der Kaiserlichen Marine um 1890. Die Bildmappe »Unsere Marine« von C.W. Allers. Berlin 1993, ISBN 3-89488-051-1

 

 

Details zu Teilaspekten der Kaiserlichen Marine:

 

* Amphibische Kriegführung

* Deutsche U-Boote im Ersten Weltkrieg

* Dienstgrade der Kaiserlichen Marine

* Marineflieger

* Marineluftschiffe

* Seekriegführung im Ersten Weltkrieg

* Uniformen der Kaiserlichen Marine

 

Listen:

 

* Liste der Schiffe der Kaiserlichen Marine

* Liste deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer

* Liste der U-Boote der Kaiserlichen Marine

* Liste der deutschen Kreuzer

* Geschichte der Deutschen Marine

* Breitwimpel

* Sektsteuer

 

 

Commons: Kaiserliche Marine – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

 

* Fast alle Schiffe der Kaiserlichen Marine (englisch)

* Schiffe der Kaiserlichen Marine (Liste)

* http://www.kaiserliche-marine.de/

* http://www.deutsche-schutzgebiete.de/kaiserliche_marine.htm

 

 

Wo ist Scapa Flow

 

Scapa Flow ist eine Art Bucht, die sich aus der Lage der im südlichen Teil der Orkney (Schottland, Großbritannien) gelegenen Inseln Mainland, Burray, South Ronaldsay, Flotta und Hoy ergibt.

Da diese Bucht gut geschützt liegt, wurde sie in der Geschichte öfter als Naturhafen benutzt. Schon die Wikinger versammelten hier im 13. Jahrhundert ihre Schiffe und gaben ihr den Namen "Skalpafloi". Auch zu Napoleons Zeiten spielte dieser Hafen eine wesentliche Rolle. Die Briten versammelten dort, zwecks einer Handelsbeziehung mit dem Baltikum, ihre Schiffe. Die britische Marine richtete sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg hier den Hauptstützpunkt ihrer Flotte ein. In beiden Weltkriegen versuchten deutsche U-Boote, in die Bucht einzudringen.

Der Ankerplatz der deutschen Flotte in Scapa Flow befand sich in dem Bring Deeps genannten Teil der Bucht, der etwa zwischen der Insel Hoy und den kleineren Inseln Graemsay und Fara liegt.

 

Selbstversenkung der Hochseeflotte

 

Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt.

Nach dem Waffenstillstand wurden 74 Schiffe der deutschen Hochseeflotte in Scapa Flow interniert. Dort gab Konteradmiral Ludwig von Reuter am 21. Juni 1919 den Befehl zur Selbstversenkung der Flotte. Er vermutete, dass die deutsche Regierung den Friedensvertrag von Versailles nicht annehmen und deshalb am nächsten Tag wieder Kriegszustand herrschen würde. Die deutsche Flotte sollte den Briten nicht unzerstört in die Hände fallen. Die Gesamtzahl des Personals zur Sicherung und Instandhaltung der Schiffe betrug 1800 Mann. Alle wertvollen Ausrüstungsteile, wie z. B. nautische Instrumente, waren vor dem Auslaufen in Deutschland entfernt worden. Den Schiffen waren weder Munition noch Waffen zugestanden worden, ferner hatten die Mannschaften sich mit Verpflegung selber zu versorgen. Zu diesen Zweck waren vier sogenannte Drifter (umgebaute Fischereifahrzeuge) eingesetzt, die im Pendelverkehr Schiff-Land für den Proviantnachschub sorgten.

 

Signalflagge - Z

 

 

Gleich nachdem die Grand Fleet am Morgen des 21. Juni 1919 Scapa Flow zu einem Manöver in der Nordsee verlassen hatte, gab von Reuter den Befehl Signal Z zur Selbstversenkung. Die britischen Wachmannschaften glaubten zuerst an eine Revolte und eröffneten das Feuer.

Durch die Gewaltmaßnahmen von Seiten der Engländer gegen die Deutschen wurden zwei Offiziere und sechs Soldaten getötet sowie fünf verwundet. Nach den Verlustzahlen, die von Reuter angibt, sind vier getötet und acht verwundet worden. Als sie bemerkten, was wirklich geschah, war es teilweise für ein wirkungsvolles Eingreifen zu spät. Als erstes Schiff versank um 12:16 die SMS Friedrich der Große und als letztes die SMS Hindenburg um 17:00 Uhr.

Mit Ausnahme von einem Linienschiff, drei Kleinen Kreuzern und elf Torpedobooten versanken alle deutschen Schiffe. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Die Wracks der gesunkenen Schiffe wurden zwischen 1923 und 1939 größtenteils gehoben. Es verblieben jedoch sieben Schiffe am Meeresgrund, die heute als beliebtes Ziel für Tauchausflüge dienen.

 

Die sinkende SMS Derfflinger

 

 

Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Novemberrevolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte.

Die Versenkung der Schiffe war ein eklatanter Bruch der Waffenstillstandsbedingungen. Von Reuter wurde deswegen des Vertragsbruches beschuldigt und in Kriegsgefangenschaft genommen, während die Besatzungen als Gefangene in ein Militärlager in der Nähe von Invergordon überführt wurden.

Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet.

Die Ölmengen der versenkten Schiffe töteten in den nächsten Jahren alles Leben an der Küste, an die sie antrieben.

 

 

Unverbürgte Augenzeugenberichte

 

Ein Besatzungsmitglied eines Drifters behauptete, dass ein Seemann, der mit der Maßnahme das Schiff zu versenken, am Mast aufgehängt worden sei. Eine weitere ausgeschmückte Geschichte dieser Version behauptet, dass mehrere Offiziere an die Masten ihrer Schiffe gebunden worden und mit den Schiffen untergegangen seien. Am Bord eines Torpedobootes wurde ein Offizier gesehen, der auf dem Deck in Uniform und schwarzen Handschuhen mit dem Boot untergegangen sei. Häufig wurde auch gesehen, das deutsche Offiziere gegen ihre Männer von Revolvern Gebrauch gemacht hätten.

 


Geheimschreiben, das im Panzerschrank der SMS Emden gefunden wurde

 

Brief des Admirals von Trotha, Chef der deutschen Admiraltät, der im Panzerschrank des Vizeadmirals von Reuter auf der SMS Emden gefunden wurde. Veröffentlicht in einer Darstellung durch die britische Admiralität.

 

Chef der Admiralität, Berlin, 9. Mai 1919

Eure Hochwohlgeboren haben dem Korvettenkapitän Stapenhorst gegenüber erneut den Wunsch des Internierungsverbandes zum Ausdruck gebracht, über das Schicksal desselben und die vermutliche Beendigung der Internierung unterrichtet zu werden. Das Schicksal dieses unseres bedeutendsten Flottenteiles wird sich voraussichtlich durch die gegenwärtigen Verhandlungen zum Präliminarfrieden endgültig entscheiden. Aus Pressenachrichten und Erörterungen im englischen Oberhaus ergibt sich, daß unsere Gegner mit dem Gedanken umgehen, den Internierungsverband uns durch den Friedensvertrag vorzuenthalten. Sie schwanken zwischen einer Vernichtung oder Aufteilung untereinander. Gegen letztere werden Bedenken laut. Diesen feindlichen Absichten steht das bisher unwidersprochene deutsche Eigentumsrecht an dem Verbande gegenüber, in dessen Internierung wir bei Abschluß des Waffenstillstandes nur willigten, weil wir dem Gegner für die dauer des Waffenstillstandes eine wesentliche Schwächung der Gefechtskraft der deutschen Flotte zugestehen mußten. Dieser ausgesprochenen Auffassung haben die Gegner weden bei Abschluß des Waffenstillstandes noch bei seiner Verlängerung widersprochen. Dagegen haben wir ihr erneut Ausdruck gegeben, als wir im Februar 1919 gegen die unbegründete Internierung in einem feindlichen Hafen protestierten, dieses Vorgehen als einen Bruch des Waffenstillstandes bezeichneten und die nachträglich Überführung in einen neutralen Hafen forderten; allerdings blieb dieser Protest unbeantwortet. E. H. mögen überzeugt sein, daß es sie selbstverständliche Pflicht unserer Marineunterhändler in Versailles sein wird, daß Schicksal des Internierungsverbandes mir allen Mitteln zu verteidigen und eine unseren Traditionen und dem unzweideutigen deutschen Recht entsprechende Lösung herbeizuführen. Hierbei wird an erster Stelle die Bedingung stehen, daß der Verband deutsch bleiben soll, daß sein Schicksal, wie auch immer es unter dem Druck der politischen Lage gestalten möge, nicht ohne unsere Mitwirkung bestimmt und von uns selbst vollzogen wir, und daß eine Auslieferung an den Feind ausgeschlossen bleibt. Wir müssen hoffen, daß diese gerechte Forderung sich im Rahmen unserer gesamtpolitischen Stellung zur Friedensfrage erfolgreich behaupten lassen. Ich bitte E.H., den Offizieren und Besatzungen der internierten Schiffe im Rahmen des Möglichen meine Befriedigung darüber auszudrücken, daß sie zu ihrem Teile so nachdrücklich zur Erfüllung unserer ehrlichen Hoffnung beitragen, daß der Internierungsverband unter deutscher Flagge verbleiben wird, und ihnen unseren festen Wunsch mitzuteilen, daß ihre gerecht Sache obsiegen wird. Es steht zu erwarten, daß diese Haltung die deutsche Delegation bei der Friedenskonferenz in ihren Bestrebungen unterstützen wird. Das Schicksal der gesamten Marine wird von dem Erfolg dieser Bestrebungen abhängen. Es ist zu hoffen, daß sie zu einer Beendigung der Internierung, die durch den Wortbruch unserer Feinde so unmenschlich geworden ist, führen wird. Ihre Leiden und die daraus folgenden Belastungen werden von der ganzen Marine beklagt. Sie werden für immer unvergessen bleiben und den internierten Besatzungen zur Ehren gereichen.

 

 

* Major Gibbon, The Triumph of the Royal Navy Offizieller Bericht über die Auslieferung der deutschen Flotte, 1919

* Ludwig von Reuter, Scapa Flow- Das Grab der deutschen Flotte, Koehler, Leipzig 1921

 

 

* Geschichte der Deutschen Marine

* Versenkte Schiffe der Hochseeflotte 1919

* Kaiserliche Marine

Mein Großvater fuhr als Heizermatrose auf dem Linienschiffen Wittelsbach, der Lothringen und der Bayern er war bei der Selbstversenkung auf der Bayern. Behielt ein steifes Bein danach wegen dem kalten Wasser.

Daher habe ich aus verschiedenen Quellen das zusammengetragen.Werde die Seefahrtsbescheingiung so wie alle Bilder noch scannen und dem Admin zu kommen lassen.

 

Lesezeichen setzen
Als Email versenden

Kommentare (0)

RSS feed Kommentare

Kommentar schreiben

bold italicize underline strike url image quote Smile Wink Laugh Grin Angry Sad Shocked Cool Tongue Kiss Cry
kleiner | groesser

Bitte den folgenden Code eintragen

busy

Follow us on Twitter
Schnellboot Sturmmöwe

Wer ist Online?

    0 Mitglied(er) und 56 Gäste online | Zeige alle