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Sep 29
2009

Onlinetagebuch der Gorch Fock

Erstellt von: Gute_Seele

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25. Tag: Dem Ziel zum Greifen nah

Am Sonntag, den 20. September, befindet sich die GORCH FOCK mit dem ersten Teil der Offizieranwärtercrew 07/09 bereits nördlich von Lanzerote. Für die jungen Offizieranwärter (OA) an Bord geht damit ihre Auslandsausbildungsreise dem Ende entgegen, während in Deutschland bereits der zweite Teil der OA´s auf seinen Abflug nach Gran Canaria wartet.

Weitere zehn Seetage sind vergangen, seitdem die GORCH FOCK Frankreich verlassen hat. Der anstrengende Alltag hat uns wieder eingeholt. Mitten auf dem Atlantik erwartete uns als Offizieranwärter ausreichend Arbeit. Dennoch beinhaltete die Etappe auch viele schöne Momente. Die Begegnung mit dem schwedischen Segelschulschiff GLADAN und diversen Delphinen verbreitete positive Stimmung.

Natürlich kam auch das Vergnügen nicht zu kurz. Das Wachhälftenfest und das Hockey-Turnier sorgten für Unterhaltung und Spannung. Passend zu diesen Veranstaltungen segelten wir bei herrlichem Wetter auf direktem Weg nach Gran Canaria.

Straffer Dienstplan

Der zweite Abschnitt unserer Reise gestaltete sich bis zu diesem Wochenende sehr anspruchsvoll und bot wenig Zeit für eine ausführliche Berichterstattung. Ich möchte jedoch die Ereignisse nachträglich zusammenfassen. Im Mittelpunkt standen die praktischen und theoretischen Unterrichte in der Brandbekämpfung und Leckabwehr.

Beide Themen waren Bestandteil des letzten Leistungsnachweises in der Schiffssicherheitsgrundlagenausbildung, welchen wir schriftlich abzulegen hatten. Desweiteren wurden unsere Geschicklichkeit und Fähigkeiten im Stecken und Schlagen von 16 verschiedenen Gebrauchsknoten geprüft.

Auf hoher See

Nebenbei verbrachte ein Großteil der Kameraden seine Freizeit damit, den Seesack fristgerecht zu packen. Der Seesack wird die Offizieranwärter noch lange an die schöne Zeit an Bord erinnern. Der Alltag ist jedoch keineswegs von der Monotonie aus lernen und körperlicher Arbeit geprägt.

Am vergangenen Freitag begegneten wir dem schwedischen Segelschulschiff GLADAN in der Biskaya. Für einige Minuten segelten beide Schiffe Seite an Seite und wir tauschten freundschaftliche Grüße mit den schwedischen Kameraden aus. Danach führten wir einige Manöver durch und das schwedische Schiff geriet langsam außer Sichtweite. Phasenweise sahen wir tagelang keine anderen Fahrzeuge, als unser Kurs uns direkt auf den Atlantik mit Wassertiefen von mehr als 5.000 Metern hinaus führte.

Das Wasser nahm einen klaren, tiefen Blauton an und das Wetter veränderte sich spürbar, je weiter wir nach Süden segelten. Der nördliche Wendekreis rückt näher und seit vier Tagen erstrahlt die Sonne wieder regelmäßig am Himmel. Die Lufttemperatur steigt auf bis zu 23 Grad Celsius und die durchschnittlichen Wassertemperaturen liegen zwischen 21 und 23 Grad Celsius.

Besondere Begleitung

Hier scheinen die Umweltbedingungen noch einen optimalen Lebensraum für Delphine zu bilden, welche überraschend am Donnerstag in einer großen Schule an Steuerbord zum Vorschein kamen. Neugierig folgten uns die intelligenten Meeresbewohner für einige Minuten, bevor sie wieder in den Weiten des Ozeans verschwanden.

Bereits Tage zuvor hatte ich sechs Delphine beobachtet, wie sie elegant im Kielwasser schwammen. Ich vermag es nicht, diesen wunderschönen Augenblick in Worte zu fassen – man muss es einfach selber erlebt haben. Zu besonderen Stunden haben sich auch die Nachtwachen entwickelt.

Im Sekundentakt ziehen Sternschnuppen am Himmel entlang und die Milchstraße hebt sich deutlich im Dunkel der Nacht hervor. Während der Pausen sitzen wir oft an Deck und beobachten das Geschehen über unseren Köpfen.

Abwechslung und Ausbildungsalltag

Am Mittwoch veranstalteten wir als erste Wachhälfte das traditionelle Wachhälftenfest. In Anwesenheit des Kommandanten entwickelte sich ein amüsanter Abend, dessen Highlight zehn Bleche mit köstlicher Pizza bildeten. Die nächste Feierlichkeit ließ nicht lange auf sich warten.

Der Freitag stand ganz im Zeichen des Hockey-Turniers. Wie in jedem Jahr wurde dieses Turnier auf dem Mitteldeck veranstaltet, wobei jeder Besatzungsteil eine Mannschaft stellte. Für Prestige sorgten vor allem die Spiele zwischen den Vorgesetzten und ihren rangniederen Kameraden, denn wer würde nicht gerne seine Vorgesetzten besiegen? Im Gegenzug sahen diese keinen Anlass, sich von uns Matrosen vorführen zu lassen.

In Begleitung von Musik entwickelten sich daher interessante, lustige, harte aber fair geführte Duelle. Als Sieger gingen die Unteroffiziere hervor, denen wir, die Steuerbord II, knapp im Halbfinale mit 3:2 unterlegen waren. Im Anschluss ließen wir den Abend mit Würstchen, Steaks und einer Filmvorführung ausklingen.



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50. Tag: Der zweite Törn der Offizieranwärter sticht in See
Die zehntägige Segelvorausbildung im sonnigen und heißen Las Palmas ist beendet und der zweite Törn der Offizieranwärter konnte in See stechen.„Leinen los“ und „Heiß’ die Segel“. Diesmal nicht an der festen Pier, sondern auf wackligen Planken. Die Reise nach Praia hatte begonnen und zehn Seetage lagen vor uns.

Mit viel Motivation und Enthusiasmus gingen die frisch ausgebildeten Kadetten ans Werk und waren gespannt auf die kommenden Herausforderungen auf See. Schon bald sah jeder ein, dass unter den Bedingungen des Fahrens mit einer Wachhälfte Manöver, wie Halsen oder Wenden, kraftaufwendiger waren. Hinzu kam der unregelmäßige Schlaf, da das Schiff auch nachts gefahren werden muss.

Im Laufe der Wache kamen wir langsam aber stetig näher an die Küste Afrikas und der erhoffte Wind kam uns nach zwei Tagen endlich zugute und die GORCH FOCK schnitt immer schneller durch das tiefblaue Wasser des Atlantiks.

Wachsendes Vertrauen
Neben dem Segelhandwerk hieß es für uns auch Unterricht in Schiffsicherheit und Takelagekunde, denn wie auch alle anderen vor uns mussten wir die 172 Belegnägel lernen und abrufbereit haben, da schon bald die Länge unsere Mittagspause davon abhing, ob wir zehn beliebige Nägel alle richtig nennen und zeigen konnten.

Zum Wochenende hin frischte der Wind auf und ließ die GORCH FOCK bei Windstärke fünf bis sechs mit zehn Knoten gen Süden laufen. Bereits hier wurden wir als Lehrgangsteilnehmer immer vertrauter mit den Abläufen der einzelnen Segelmanöver, die nach und nach immer schneller vonstatten gingen, sodass wir auch innerhalb der Wachzeiten Freiraum hatten, in der wir beispielsweise unsere Seesäcke weiternähen konnten. Zusätzlich wuchs die Crew immer mehr zusammen, da hier das gegenseitige Vertrauen zum Meistern des engen Zusammenlebens unausweichlich ist.

Schießausbildung auf Hoher See
Der Tagesdienst unter der Woche zehrt doch sehr an den eigenen Kräften, somit brachte das Wochenende eine willkommene Abwechslung, da neben einem Großreinschiff am Samstag und einem zweistündigen Segelexerzieren am Sonntag nicht wirklich große Arbeiten anstanden. Folglich war endlich einmal Zeit für einen selbst und zum Entspannen gekommen. Schließlich gab es am Samstag als Krönung auch noch eine Schießausbildung, bei der auf Ballons geschossen wurde und die aufgrund regen Anklangs bis in die Nacht andauerte und die Stimmung in der Crew erheblich steigerte.

Ausgeruht und mit frischen Kräften gehen wir jetzt in die neue Woche, in der wir am Freitag Praia auf den Kap Verden erreichen und zur Freude der Besatzung wieder Land unter den Füßen haben werden.

quelle: http://www.marine.de/portal/a/marine/kcxml/ 04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzKO9zYLBclB2SH6kXDRoJR
UfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQAz_uaJ/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMjNfMzdKTA!!?yw_contentURL=/01DB070000000001/W27WTBP5670INFODE/content.jsp



Gute_Seele , 15. Oktober. 2009
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Tag der Deutschen Einheit auf der GORCH FOCK
Die Vorbereitungen für den 19. Jahrestag der Deutschen Einheit im Hafen von Las Palmas liefen seit Donnerstag auf Hochtouren. Die gesamte Besatzung fasste trotz schweißtreibenden 30 Grad Celsius mit an, damit das Messing wieder strahlte und das Deck glänzte. All diese Arbeiten lassen die GORCH FOCK als Botschafter unter Segeln im Ausland gut aussehen.

Als die Veranstaltung in greifbare Nähe rückte, nahm das Ambiente auf Mittel- und Achterdeck Gestalt an. Mir wurde bewusst, wie viel Aufwand von den Köchen bis hin zu den Organisatoren betrieben werden musste, um diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen. Zu den Gästen gehörten hohe Militärs, wirtschaftliche und politische Größen von den kanarischen Inseln sowie der deutsche Botschafter, der auf der Pier seine Rede in spanischer Sprache hielt.

Viel Engagement für einen gelungenen Abend
Nachdem die spanische und die deutsche Nationalhymne erklungen war, galt der Abend offiziell als eröffnet. Wir konnten uns als Stewards endlich um das Wohl der Gäste kümmern. Vom Eisdelphin über Schokoladenbrunnen bis hin zur Königskrabbe wurden keine Mühen gescheut, um ein kulinarisches Wunder zu zaubern und dieses künstlerisch herzurichten – denn das Auge isst bekanntlich mit.

Auf den Decks wurde sich lebhaft unterhalten und es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Wir Stewards hatten alle Hände voll zu tun und waren die ganze Zeit mit unseren Tabletts im Einsatz. Stammbesatzung und Offizieranwärter arbeiteten gut zusammen und ließen keine Wünsche offen. Der Kommandant würdigte die gelungene Feier und ließ im Anschluss den Abend mit dem traditionellen Überbordwerfen der Eisskulpturen ausklingen.

Gute_Seele , 05. Oktober. 2009
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Las Palmas
Gran Canaria – Das deutsche Segelschulschiff Gorch Fock auf seiner 154. Auslandsreise im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria – Konzerte des Marinemusikkorps zum Tag der deutschen Einheit in Las Palmas und Maspalomas – ICN Kanaren Portal IslaCanaria.Net – Aktuelle Gran Canaria Nachrichten und Informationen für Touristen und Residenten -

Gran Canaria – Seit dem 24. September 2009 liegt die deutsche Dreimast-Bark Gorch Fock im Hafen ‘Puerto de la Luz’, in der Muelle de Santa Catalina in Las Palmas. Unter dem Kommando von Kapitän Norbert Schatz befinden sich 14 Offiziere, 44 Unteroffizieren und 145 Matrosen an Bord. Anlässlich der Feierlichkeiten (50 Jahre Gorch Fock und Tag der Deutschen Einheit am 03. Oktober) gibt das Marinemusikkorps Ostsee zwei kostenlose Konzerte. Das erste Konzert findet am 29. September um 20.00 Uhr im Auditorium Alfredo Kraus in Las Palmas und das Zweite am 1. Oktober um 20.00 Uhr im Centro Cultural San Fernando de Maspalomas statt.



http://www.islacanaria.net/seg...14476.html
Gute_Seele , 04. Oktober. 2009
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...
Zur Zeit ist das Segelschiff wohl auf den Kanaren,Crew Wechsel in Las Palmas auf Gran Canaria,
schade das man von der hiesigen Presse keine Info darüber bekommt.
Auch die passende WEbcam ist zur Zeit außer Betrieb,deise zeigt sonst den Hafen bzw. Anlegeplatz
vor dem neuen Terminel an der muelle wo die Kreuzfahrer anlegen.
Heizer , 04. Oktober. 2009
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Minenboote im Hafen Olpenitz

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