Jan 18
2010
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Oberstabsbootsmann Erik Possehl geht von BordErstellt von: Gute_Seele |
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Der Kommandeur des 4. Fregattengeschwaders Fregattenkapitän Christoph Müller-Meinhard steht auf der Pier und blickt auf die Stelling. Oberstabsbootsmann Erik Possehl (53) verlässt das letzte Mal die Fregatte NIEDERSACHSEN.
„Ich bin zwar von Bord gegangen - aber mir ist noch nicht so richtig bewusst, dass jetzt Schluss ist. Ich denke, da werde ich noch ein paar Wochen für brauchen.“
Oberstabsbootsmann Erik Possehl fuhr fast 32 Jahre zur See, davon 27 Jahre auf der Fregatte NIEDERSACHSEN. 1982 stellte er die Fregatte mit in Dienst.
„seinem“Schiff knapp 600.000 Seemeilen zurückgelegt - das sind mehr als eine Million Kilometer und entspricht etwa 27 Erdumrundungen.
„Das Schiff hat mich besonders geprägt, erst auf der NIEDERSACHSEN ist mir bewusst geworden, dass ich gerne Berufsoldat werden möchte.“
Werdegang bei der Marine
Als Radarmeister hat Oberstabsbootsmann Possehl auf der NIEDERSACHSEN angefangen, sorgte ab 1995 als Hubschrauberleitmeister (HLM) für sichere Starts und Landungen der Helikopter. Seit 2002 fuhr er als Waffeneinsatzmeister (WEM) an Bord.
„Altgefahrenen“raus hängen lassen, sondern als echtes Vorbild überall großen Eindruck hinterlassen. 13 Kommandanten und 20 Erste Offiziere hat der Portepeeunteroffizier erlebt.
Was ist so faszinierend an der Seefahrt?
„Mich hat das Leben an Bord fasziniert: - aber auch das Rumkommen in der Welt - das Kennenlernen von anderen Ländern, Städten und Menschen. Mich interessieren Menschen und die Seefahrt auch in wärmere Gewässer. Wenn man in den Urlaub fliegt, dann sieht man außer der Ferienanlage meist nichts. Man lernt das Land und die Menschen nicht richtig kennen. Als Marinesoldat ist das anders.“
Unvergessen bleibt Oberstabsbootsmann Possehl der erste Besuch deutscher Kriegsschiffe in Leningrad (heute St. Petersburg) durch die Fregatte NIEDERSACHSEN und den ehemaligen Zerstörer ROMMEL 1989. „Ein besseres Leben, als das, was ich die letzten 30 Jahre hatte, kann ich mir nicht vorstellen. Dieses Gemisch aus Arbeit und Erlebnissen, besser geht es nicht.“