19. Dezember 2007
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Klasse 359 ( WEGA KLASSE )
Foto: Hans Stix, Esslingen
Technische Daten
Verdrängung: 155 t
Länge: 41,05 m
Breite: 5,72 m
Tiefgang: 1,60 m
Leistung: 1.350 PS
Geschwindigkeit: 20 kn
Brennstoffvorrat: 14,7 cbm
Fahrstrecke: 900 SM
Besatzung : 28
Typ:
Schnelle Minensuchboote Klasse 359, ehemalige Räumboote der Kriegsmarine, der größte Anteil der Boote entstammen der Baureihe R-130 bis R-150. Holzbau mit IX Abteilungen, Aufbauten aus Holz (Umbau bei der LSU/B Stahl- bzw Leichtmetall). Alle als SM-Boote fahrende Einheiten wurden bei Abeking & Rasmussen in Lemwerden gebaut.
Maschinenanlagen:
Antrieb: 2 MAN Viertakt 8 Zylinder Dieselmotoren mit jeweils 900 PS, 2 Voith-Schneider-Propeller (Verstellpropeller für Stufenlose Fahrtregulierung im Räumbetrieb) mit 1,80 m Durchmesser, ein Hauptruder (mittig) und zwei Stauruder im Schreibenstrom (wichtig für gutes Steuerverhalten bei Langsamfahrt im Räumbetrieb)
E-Anlagen: 1 Dieselgenerator mit 38 PS, Räumdiesel mit 110 PS (zum Räumen von Magnetminen)
Waffenausrüstung
zwei 20 mm Flak in Einzellaffetten je eine auf der Back und dem Achterdeck, Feuerleitung durch optische Richtmittel
Führungsmittel:
Navigationsradar
Sonstige Ausrüstung:
Zunächst zwei Rettungsflöße, später ersetzt durch ein Schlauchboot und zwei / drei Rettungsinseln. Ein Buganker in Bb.-Decksklüse. Minensuchgeräte zum Nachschleppen: Scherrdrachengerät zum kappen von Ankertauminen, akustisches und magnetisches Räumgerät. MES
Sonstiges:
Die Bundesmarine übernahm bei ihrer Gründung 26 R-Boote der ehemaligen Kriegsmarine. Die Boote wurden bei Kriegsende, wie alle anderen noch existierenden Einheiten auch, Kriegsbeute der Alliierten. Diese teilten die Boote unter sich auf. Zunächst fuhren die R-Boote mit deutschen Besatzungen, die Kriegsgefangenschafts-Status hatten, unter Aliierter Aufsicht weiter um die Gewässer Nordeuropas wieder Minenfrei zu machen.
Die 26 R-Boote waren USA-Kriegsbeute und wurden der neu gegründeten Bundesmarine übergeben. Die Boote fuhren vorher bei der amerikanischen LSU/B mit deutscher Besatzung die mittlerweile Angestellten-Status hatten und diese Tätigkeit freiwillig ausübten ( Stützpunkt im USA-Besatzungsgebiet Bremerhaven ). Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich um Personal der ehemaligen Kriegsmarine. Die Besatzungen wurden in die neue Bundesmarine übernommen.
Die Boote hatten in der letzten Phase des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren stark gelitten. Alle Boote wurden bei der LSU/B einer Generalüberholung und lebensverlängerenden Maßnahmen unterzogen. Die Boote sollten die Zeit bis zum Zulauf der Neubauten überbrücken und der Ausbildung des Personals dienen.
Je 10 SM-Boote wurden dem 1. und 3. Minensuchgeschwader unterstellt. 6 Boote wurden zu Schulbooten umgebaut.
Die ersten SM-Boote wurden am 19.05.1956 in Dienst gestellt, das letzte am 15.11.1956. Die Boote blieben bis Anfang der sechziger Jahre in Dienst und wurden nach und nach durch Neubauten der Klasse 340 / 341 ersetzt. Am 31.05.1963 verlies die ARKTURUS als letztes Boot der Klasse 359 das 3. Minensuchgeschwader. Einige Boote wurden noch umgebaut und bis zur entgültigen Ausserdienststellung "aufgebraucht". Die meisten alten SM-Boote dienten als Wohnboote in verschiedenen Stützpunkten.