05. Januar 2010
|
Treffen in der Nordsee
An Bord der Mehrzweck-Fregatte "Brandenburg" befindet sich der Stab des Verbandes unter der Führung von Fregattenkapitän Marco von Kölln. Unter seinem Kommando stehen in den kommenden fünf Monaten drei Schiffe mit fast 600 Soldatinnen und Soldaten. Unter ihnen befinden sich 220 Offizieranwärter der Crew VII/09, aufgeteilt in drei Törns von bis zu 80 Soldaten. An Bord sollen die jungen Kadetten erste Erfahrungen auf einem Marineschiff sammeln.
Zusammen mit der U-Jagd-Fregatte "Niedersachsen" unter Fregattenkapitän André Dirks verlässt die "Brandenburg" unter Fregattenkapitän Thorsten Ites als Flaggschiff des EAV ihren Heimathafen Wilhelmshaven. In der Nordsee schließen sich die Schiffe mit dem Einsatzgruppenversorger (EGV) "Frankfurt am Main" unter Fregattenkapitän Heiko Rottmann zum EAV 2010 zusammen.
Route des EAV 2010
Flugkörperschießen vor Südafrika
An der südlichsten Spitze Afrikas, dem Kap der Guten Hoffnung, findet unter dem Namen "GOOD HOPE" alle zwei Jahre ein Manöver statt, das auch ein Flugkörperschießen beinhaltet. Das Manöver "GOOD HOPE IV" soll die Zusammenarbeit der südafrikanischen und deutschen Streitkräfte vertiefen. Neben dem Seegebiet vor San Diego in den USA bietet der Seeraum am unteren Ende Afrikas ideale Übungsbedingungen für das Schießen mit Lenkwaffen. Gemeinsam mit südafrikanischen Streitkräften trainieren die Schiffe der Marine und Tornados der deutschen Luftwaffe den scharfen Schuss.
Für den Zeitraum des Manövers unterstützt der Munitionstransporter "Westerwald" den EAV. Die "Westerwald" läuft mit ihrer zivilen 36-köpfigen Besatzung unter Kapitän Bernhard Beck bereits am Donnerstag, den 7. Januar. Um 10 Uhr von Wilhelmshaven aus. Ihre Rückkehr ist für Mitte April geplant.
Ausbildung der Offizieranwärter
Neben den Stammbesatzungen sind junge Offizieranwärter (OA) an Bord der drei Marineschiffe. Sie absolvieren im Rahmen ihrer Ausbildung ein Flottenpraktikum. An Bord des Segelschulschiffs "Gorch Fock" sowie an der Offizierschule "Marineschule Mürwik" (MSM) in Flensburg erhielten die OAs bereits ihre seemännische und nautische Grundausbildung. Sie bekamen Unterrichte in Geophysik, Navigation und Nautischer Gesetzeskunde.
Für die meisten OAs ist es die erste Berührung mit einem Schiff aus der "grauen" Flotte. In drei Etappen lernen die jungen Kadetten für jeweils fünf Wochen schwerpunktmäßig die Abschnitte der Schiffstechnik und der Navigation kennen sowie das Herzstück jedes Kriegsschiffs, die Operationszentrale (OPZ). Von hier werden alle Bewegungen über, unter und auf dem Wasser mitverfolgt und die verschiedenen Waffen eingesetzt. Unter den Offiziersanwärtern sind zahlreiche ausländische Kadetten, u.a. aus Aserbaidschan, Benin und Thailand. Sie sind im Rahmen eines Austauschprogramms vollständig in den Offizierjahrgang der Crew VII/09 integriert worden. Zusammen mit ihren deutschen Kameraden durchlaufen sie gemeinsam die gleiche Ausbildung.
Botschafter in Blau
Die Marinesoldaten und ihre Schiffe repräsentieren als "Botschafter in blau" die Bundesrepublik Deutschland in der Welt. Die Hafenaufenthalte sind deshalb wohl bedacht: Entlang der westafrikanischen Küste geht es über Teneriffa (Spanien) und Walvis Bay (Namibia) nach Simon's Town in Südafrika. Dort findet der erste Crewwechsel der OAs statt. In Accra findet am 26. März der zweite Crewwechsel der OAs statt. Über Funchal (Madeira) und Neapel (Italien) fährt der EAV nach Souda Bay (Griechenland). Hier wird am 27. April der dritte Törn der OAs ausgeflogen. Über Haifa (Israel), Alexandria (Ägypten), Istanbul (Türkei) und Valencia (Spanien) geht es dann zurück nach Deutschland. Am 18. Juni wird der EAV in Wilhelmshaven und Kiel zurückerwartet.
Fregatte Brandenburg in See bei wolkenlosem Himmel.
Presse- und Informationszentrum Marine (Pressemappe)
Livetrack EAV 2010 - Flaggschiff Fregatte Brandenburg F215
Wer wissen möchte, wo sich der EAV 2010 - Verband aktuell befindet, kann hier auf der Karte die Position sehen! (Nur wenn AIS Daten vorhanden! - sind keine vorhanden, so seht ihr die Kieler Förde)
Kommentare (11)
RSS feed KommentareEinlaufen
- +0
Walvis Bay, Namibia
Der erste Hafen auf dem „schwarzen Kontinent“ – wie Afrika gerne genannt wird – ist Walvis Bay. Was sich liest wie ein Schreibfehler, leitet sich aus der in Namibia gesprochenen Sprache Afrikaans ab: Walvisbaai – die Walfischbucht. Tatsächlich liegt die Stadt an einer Bucht, zu der aber auch noch eine Lagune gehört. Optisch war der Hafen für die Besatzungen der EAV-Einheiten leider kein „Sahnestück“, ist Walvis Bay mit seinen 65.000 Einwohnern doch der größte und wichtigste Industriehafen von Namibia.
Auf der Pier trotzdem ein freudiges „Hallo“ von vielen Landsleuten. Schon aus dem historischen Zusammenhang heraus leben immer noch viele Deutschstämmige und Deutsche in Namibia, das bis 1915 deutsche Kolonie war. Die Delegation der Begrüßenden führte der deutsche Botschafter, Egon Kochanke, an. Er ließ es sich nicht nehmen den Kommandeur des Verbands, Fregattenkapitän Marco von Kölln, persönlich in Namibia willkommen zu heißen und bei offiziellen Anlässen zu begleiten.
Schnell wurde damit begonnen „seeklar zurück“ zu machen, denn nach zwei Wochen harter Ausbildung auf See hatten die Soldaten jetzt nur eines im Sinn: Landgang! Wie bereits in Santa Cruz zu sehen war, stand für die Besatzungen das Entdecken von Land und Leuten an vorderster Stelle. Da man als Mitteleuropäer meistens nur saftige Wiesen und Wälder kennt, bietet die umliegende Namib-Wüste einen ganz anderen Eindruck von der Natur. Ausgetrocknete Flusstäler, schroffe Felslandschaften, hohe Dünen und der blaue Himmel bilden einen einmaligen Kontrast. Diese einzigartigen Naturbilder konnte man beispielsweise während einer Wüsten-Rundfahrt entdecken, sodass für kurze Zeit die Lebensfeindlichkeit dieser Landschaft in Vergessenheit geriet.
Im Hafen von Walvis Bay nahm die Marine wie immer ihren Betreuungsauftrag für die Soldaten sehr ernst und organisierte vom Hafen aus einen Bus-Shuttle in die nächst größere Stadt Swakopmund. Die Stadt wurde bekannt als der wichtigste Hafen für Einwanderer aus Deutschland. Dementsprechend malerisch sieht das schmucke Städtchen auch aus. Die Küstenstrasse dorthin gehört zu den schönsten Strecken, da sich auf der einen Seite die hohen Sanddünen dahin ziehen und auf der anderen Seite der blaue Atlantik heran strömt.
Swakopmund erinnert mit seinen deutschen Straßennamen und Läden an die koloniale Vergangenheit. Der Ort ist eine Mischung aus Nordseebad mit afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft. An der Offenheit der Einheimischen gegenüber den deutschen Marinesoldaten mangelte es nicht: Freundliche Gespräche wurden nicht nur im Restaurant, sondern auch mit den unzähligen Straßenverkäufern geführt, die dann ihr Deutsch zum Besten gaben.
Glänzender Empfang und OPEN SHIP für Interessierte
Ganz Botschafter in Blau waren die Besatzungen des Einsatz- und Ausbildungsverbands an einem der Abende in Walvis Bay. Auf dem Einsatzgruppenversorger (EGV) FRANKFURT AM MAIN wurde ein Empfang gegeben, zu dem nicht nur der deutsche Botschafter, sondern auch Prominente aus Politik, Wirtschaft und Militär eingeladen waren. Die Crew des EGV glänzte nicht nur beim Service, sondern auch mit kreativen Ideen bei Bar und Buffet: So wurde extra für dieses Event mit künstlerischem Eifer eine Safari-Bar aufgebaut, die ein riesiger Giraffenkopf überragte, der eigentlich ein Schiffskran ist. An den folgenden Tagen hatte dann auch noch die Bevölkerung die Möglichkeit im Rahmen eines OPEN SHIP die beiden Fregatten und den Einsatzgruppenversorger zu besichtigen.
Ein besonderer Höhepunkt war der Aufenthalt in Walvis Bay für Josef Nambili. Im Rahmen eines Austauschprogramms mit der Deutschen Marine werden auch ausländische Offizieranwärter ausgebildet und es kam dazu, dass jener Kamerad aus Namibia mitfuhr. Da er aus Walvis Bay stammt, ergab sich für ihn die Möglichkeit, den Hafenaufenthalt mit einem Urlaub zu verbinden und zugleich seiner Familie das Leben an Bord zu zeigen.
http://www.marine.de/portal/a/...5mIfqRcNG
glFR9X4_83FR9b_0A_YLciHJHR0VFAJJuSpg!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMjNfUVIx?yw_contentURL=/01DB070000000001/W282LCEF369INFODE/content.jsp
- +0
Eine Schweigeminute in den Weiten der See
Auf dem Weg zu einer Segelregatta nach Südafrika stieß eine Maschine des Typs TUPOLEV der Flugbereitschaft der Deutschen Luftwaffe mit einem Transportflugzeug des Typs STARLIFTER der US-Air-Force in der Luft zusammen. An Bord der TUPOLEV befanden sich Offiziere und Unteroffiziere der Marine und der Luftwaffe, weiterhin einige Ehepartner sowie die Besatzung des Flugzeugs. Eine umgehend eingeleitete Suchaktion am Unglücksort vor der Küste Namibias blieb trotz aller Bemühungen erfolglos. Bei der Überquerung der Absturzstelle im Südatlantik wurde durch den EAV-Verband aller Opfer gedacht.
Gedenkgottesdienst im Südatlantik
Am späten Nachmittag des 5. Februar fand auf der Fregatte BRANDENBURG ein Gedenkgottesdienst statt, an dem auch Kameraden der anderen Schiffe teilnehmen konnten. Militärdekan Michael Berning betonte, dass es wichtig sei, weiterhin an die Opfer zu denken und ihnen ein Andenken zu bewahren. In einem Gebet gedachten die Gottesdienstteilnehmer der Angehörigen der deutschen und amerikanischen Verunglückten.
Trauerappell auf den Einheiten
Am Abend nahmen die Fregatten NIEDERSACHSEN und BRANDENBURG sowie der Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN eine Formation auf kurze Distanz ein, um während eines Trauerappells im Gedenken an die Opfer dem Meer einen Kranz zu übergeben. Im Rahmen von Passieraufstellungen auf jeder Einheit wurde so der Insassen der Unglücksmaschinen gedacht.
Der Commander Task Group, Fregattenkapitän Marco von Kölln, sprach auf der BRANDENBURG insbesondere die enge Verbundenheit zu den verunglückten Kameraden an. Einige Besatzungsmitglieder, darunter er selbst, waren mit einigen Opfern bekannt und hätten, so der CTG, „vieles von ihnen gelernt“. Nicht zuletzt durch den hervorgehobenen persönlichen Bezug wurde eine ergreifende Atmosphäre geschaffen, die jeden erreichte. In dieser Stunde der Anteilnahme wurde allen Anwesenden noch einmal vor Augen geführt, wie schnell und unglücklich bisweilen die Geschehnisse ihren Lauf nehmen können.
Eine Schweigeminute in den Weiten der See
Ein weiterer bewegender Moment war das gefühlvoll auf einer Trompete vorgetragene traditionsreiche Lied „Ich hatte einen Kameraden“. Im Anschluss daran wurde ein weißer Kranz der See übergeben und anschließend die Namen der Opfer des Absturzes verlesen.
Nach je drei Namen wurden hell leuchtende Seemarkierer gezündet und von Bord der Fregatte BRANDENBURG ins Meer geworfen. Die Markierer werden sonst bei einem "Mann über Bord"- Manöver als Kennzeichnung der Position des Außenbordgegangenen verwendet. Dieser symbolische Akt war ein entscheidender Teil des Zeremoniells, der alle drei Schiffe und deren angetretene Besatzungen eng verband.
Der helle Schein war noch mehrere Minuten später deutlich in den Weiten der See zu erkennen und unterstrich einen für alle ergreifenden Augenblick. Die Zeremonie fand ihren würdigen Abschluss in einer Schweigeminute, in der in aller Stille nochmals der Opfer der Tragödie von vor mehr als zwölf Jahren gedacht wurde. Für die meisten jungen Besatzungsangehörigen, darunter auch die Offizieranwärter, war es das erste Ereignis dieser Art.
In würdiger Art und Weise wurde so in der abendlichen Dämmerung eine Möglichkeit des Gedenkens aufgezeigt, die keinen Zweifel daran lässt, dass Opfer solcher tragischen Unglücke in den Herzen der Kameraden einen Platz gefunden haben und so auch nach dem Tod nicht in Vergessenheit geraten werden.
http://www.marine.de/portal/a/...H6kXDRoJR
UfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQAz_uaJ/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMjNfUVIx?yw_contentURL=/01DB070000000001/W282GJWV665INFODE/content.jsp
- +0
...
Der erste Hafen, Santa Cruz de Tenerife, liegt hinter ihnen. Dort hatten alle Besatzungsangehörigen Gelegenheit sich neben Wach- und Tagesdienst bei sommerlichen Temperaturen die Insel vor der Westküste Nordafrikas anzuschauen. Nach vier Tagen Hafenaufenthalt begann schließlich die 14-tägige Seereise zum nächsten Zwischenstopp: Walvis Bay in Namibia.
Die Lufttemperatur stieg auf über 30° Celsius an und mit dem weiteren Annähern an den Äquator folgte auch ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Diese tropischen Umweltbedingungen bedeutete für die Besatzungen eine zusätzliche Belastung zum alltäglichen Dienst an Bord
Zwei Blickwinkel, zwei Eindrücke
Um den Offizieranwärtern auch die Möglichkeit zu bieten nicht nur das eigene, sondern auch ein anderes Schiff des Verbandes kennenzulernen, wurde bei ruhiger See ein Tag genutzt, um per Speedboot einen Austausch der Rekruten in kleinen Gruppen stattfinden zu lassen.
So konnten die angehenden Offiziere den Unterschied zwischen einer Fregatte der Klasse 122 und einem weitaus größeren Einsatzgruppenversorger (EGV) kennenlernen. Einige der noch unerfahrenen Seeleute hatten am Anfang Probleme sich auf einer Fregatte zu orientieren. Auf dem EGV wurde es nicht einfacher.
Dort kann man unter Deck schon einmal völlig das Gespür dafür verlieren, wo sich Bug und Heck des knapp 200 Meter langen Schiffes befinden. Denn die FRANKFURT AM MAIN ist – zusammen mit ihrem Schwesterschiff, der BERLIN - das größte Schiff der Marine und bietet jede Menge Raum für alle Güter, mit denen sie den Verband in See versorgen kann. Ein Blick in die großen Lasten zeigt, welche Kapazitäten dieses Schiff hat und dass es möglich ist, die Stehzeit einer anderen Einheit in See zu verdoppeln.
Während des Austauschtages fand auch ein Seeversorgungsmanöver statt. Hierbei hatten die Offizieranwärter die Gelegenheit, sich dieses Manöver einmal von der Seite eines Einsatzgruppenversorgers aus betrachten zu können. Der Größenunterschied zwischen den Schiffen wurde sehr deutlich und man konnte die Fregatte einmal aus einer anderen Perspektive betrachten.
Schwerwiegende Entscheidung
All diese neuen Eindrücke trugen dazu bei, dass die Offizieranwärter während ihres Praktikums ebenfalls einen Einblick in das Bordleben, Abläufe und Strukturen der verschiedenen Einheiten bekamen. Die jungen Offizieranwärter müssen sich nun relativ bald entscheiden, auf welchem Schiff sie später als Offizier zur See fahren möchten. Gerade dafür ist es wichtig, jede sich bietende Möglichkeit zu nutzen, um Erfahrungen und Eindrücke auf möglichst vielen Einheiten der Marine zu sammeln.
http://www.marine.de
- +1
Deutsche Marine besucht Namibia
„Der Verband, der aus der Fregatte Brandenburg, der Fregatte Niedersachsen und dem Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main besteht, ist mit seinem Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) auf einem fast sechsmonatigen Törn, der ihn u.a. nach Namibia führt“, teilte Peter Gross vom Seefahrerblog in einem kurzen Presseschreiben mit. Gross ist Betreiber des Seefahrerblogs, der sich als Anlaufstelle für die Angehörigen deutscher Marinesoldatinnen und -soldaten versteht. Er verfolgt den Törn „teilweise auch per Live-Track“ und beliefert so am heimischen Computer die Familien und interessierte Leser mit Neuigkeiten.
Der Einsatz- und Ausbildungsverband diene der Ausbildung junger Offiziere. Auf dieser Ausbildungsfahrt werden die Häfen Walvis Bay, Kapstadt, Simon’s Town, Accra, Funchal, Neapel, Souda, Alexandria, Haifa, Istanbul, Sevastopol und Valencia angesteuert. Die Rückkehr nach Wilhelmshaven und Kiel ist für den 18. Juni vorgesehen.
Der Versorger Westerwald, der den Verband bei dem geplanten Manöver „Good Hope IV“ vor dem Kap der Guten Hoffnung unterstützen soll, wird allerdings schon zwei Tage vor dem Eintreffen der Fregatten in Walvis Bay erwartet. Dort hat die deutsche Botschaft Windhoek verschiedene Gäste für Sonntagabend zu einem Empfang eingeladen.
http://www.az.com.na/politik/d...101417.php
- +0
PASSEX (Passage Exercise)
Im Norden der Biskaya herrscht gänzlich Stille. Kein Licht zu sehen, kein Geräusch zu hören.
Lediglich am Horizont ist die Beleuchtung eines Fischers zu erkennen. Ein leises monotones Summen im Hintergrund und ab und zu eine durch die Lautsprecheranlage eingehende Meldung unterbrechen die sich monoton brechenden Wellen am Bug.
Die Brücke des Einsatzgruppenversorgers FRANKFURT AM MAIN liegt ansonsten völlig still und abgedunkelt da, nicht einmal die Oberdecksbeleuchtung ist angeschaltet. Die Sicht beträgt nur wenige Seemeilen, ein Großteil der Besatzung schläft, darunter auch knapp 40 Offiziersanwärter der Marine.
Unter diesen Umständen ein sogenanntes PASSEX (Passage Exercise) durchzuführen, gestaltet sich alles andere als einfach. Gemeinsam mit den Fregatten NIEDERSACHSEN (F 122) und BRANDENBURG (F 123), mit denen die FRANKFURT AM MAIN zur Zeit den Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) 2010 bildet, sowie dem französischen Zerstörer LATOUCHE TREVILLE(LTT) und zeitweise auch zwei französischen Aufklärungsflugzeugen vom Typ BREGUET ATLANTIQUE führt die FRANKFURT AM MAIN zur Zeit mehrere Manöver und Übungen im Rahmen eines PASSEX durch.
PASSEX ist der Überbegriff für eine Reihe von Übungen, die zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen NATO-Ländern sowie zur Übung für die Besatzungen dienen. Des Weiteren sollen die in das Bordleben integrierten Offiziersanwärter im Rahmen des PASSEX erstmalig erleben, was es heißt, operativen Dienst an Bord eines Kriegsschiffes zu leisten.
"Godland" gegen "Crazyland"
Während der EAV weiterhin seinem NAV-Track folgt, begleitet die LTT die deutschen Einheiten die nächsten zwei Tage auf ihrem Weg Richtung Süden. Unter anderem sind die Übungen „NCX“, eine Kommunikationsübung, eine Hubschrauberlandeübung („FlyEx“) sowie ein „LinkEx“, wobei die Übermittlung und Verarbeitung von Aufklärungsdaten geübt wird, angesetzt.
Das im Moment gefahrene „SurfEx“ (Surface Exercise) hingegen ist eine moderne Form des Versteckspielens auf technologisch höchstem Niveau. Hierbei wird ein imaginäres Szenario durchgespielt, wobei der EAV eine Flottille des Staates „Goodland“ darstellt und die französische Fregatte eine Einheit des mit „Goodland“ verfeindeten „Crazyland“ fungiert.
Der Auftrag der „Goodland“-Einheiten besteht darin, ein ziviles Handelsschiff, welches von Seiten „Crazyland“ willkürlich des Schmuggels bezichtigt wird, vor dem Zugriff der LTT zu schützen. Hierzu muss der Verband bis um 4:30 Uhr einen bestimmten Seeraum erreichen, in dem sich das imaginäre Handelsschiff befindet.
Die LTT hingegen kann nur gewinnen, indem es die FRANKFURT AM MAIN mit simuliert geschossenen Flugkörpern zweimal trifft. Die beiden Fregatten, die sogenannten Goalkeeper, haben den Auftrag, eventuelle gegnerische Flugkörper von der FRANKFURT AM MAIN abzuwehren, bzw. die LTT vorher zu vernichten. Auf gut Deutsch - wer zuerst gesehen wird, hat verloren. Um genau dies zu verhindern, werden verschiedene Tricks angewandt, um den Gegner zu täuschen.
Bei dem herrschenden schlechten Wetter können die beiden eingeplanten Aufklärungsflugzeuge jedoch nicht ihrem Auftrag nachkommen, ihrer jeweils zugewiesenen Seite Aufklärungsinformationen zukommen zu lassen. Unter dem Schutz der schlechten Sicht (drei Seemeilen) und gelungenen Täuschungsmanövern schafft es der Verband - ohne entdeckt zu werden - in das Zielgebiet vorzustoßen, und das bereits weit vor der eingeplanten Zeit, allerdings auch ohne die französische Fregatte selbst zu entdecken. In nächster Zeit werden außer den oben genannten Übungen auch noch verschiedene andere Manöver - wie zum Beispiel Versorgungsmanöver – stattfinden, um den EAV auf einem hohen Ausbildungsstand zu halten.
quelle: http://www.marine.de
- +3
Aufbruch
Chris
- +0
Verspätung
- +0
Auslaufen
- +0
Kommentar schreiben
Weiter > |
---|